Isidora Gilardi
Ángeles y Sirenas
eingeladen von/invited by Barbara Buchmaier
15.10.2022 – 17.12.2022
Erdgeschoss
Öffnungszeiten: Do–Fr 14–18 Uhr, Sa 12–18 Uhr
Bitte tragen Sie während Ihres Ausstellungsbesuchs eine FFP2-Maske. Danke!
Mit dem Titel ihrer ersten Ausstellung in Berlin, Ángeles y Sirenas, eröffnet Isidora Gilardi einen Rahmen, der ins Mythologische, ins Spirituelle weist, um uns in ihrer gleichnamigen ephemeren Rauminstallation – im Erdgeschoss von RL16 – dazu einzuladen, schwimmenden Fischen und Korallen sowie weit oben auf Ästen sitzenden Vögel zu begegnen, ihre Gestalt aus verschiedenen Perspektiven, mehr oder weniger in Lebensgröße, zu betrachten.
Festgehalten wurden die Tiere von Isidora Gilardi auf Schwarz-Weiß-Fotografien mit einer analogen Mamiya-Mittelformatkamera im Zoo und im Senckenberg Museum in Frankfurt am Main, wo die 1992 in Santiago de Chile geborene und aktuell in Berlin lebende Künstlerin im vergangenen Jahr ihr Studium an der Städelschule abgeschlossen hat.
Wie Botschafter*innen oder Mittler aus einer anderen Welt und Zeit laden uns auch Mineralien und Fossilien, die im Raum von oben herabhängen, zum Imaginieren ein. Mehrere auf leicht variierenden Augenhöhen an der Wand fixierte Augen-Achat-Paare ermöglichen einen optischen Dialog: Schauen, hineinschauen, zurück in die Geschichte schauen? Wo sind wir jetzt? Wo sind wir hier? Und in welchem Verhältnis stehen die Exponate, deren Protagonist*innen zueinander? Was bedeutet die von der Künstlerin ersonnene Konstellation?
In welcher Sphäre, nach welcher Logik leb(t)en die Tiere – darunter auch eine versteinerte Krabbe –, wie und wann entstanden die Artefakte, mit denen wir den Raum teilen? Welche Erzählungen bringen sie mit, welche Bilder, welche Assoziationen, welche Affekte lösen sie aus, diese Vertreter*innen aus anderen Habitaten – hier vor Ort im Ausstellungsraum?
Weiße, über die Wände wandernde Lichtpunkte tragen zur Wahrnehmungssteigerung bei. Sind es Spuren von Engeln? Und welche Rolle spielen wir?
(Text: Barbara Buchmaier)
Ángeles y Sirenas von Isidora Gilardi ist die letzte von der Künstlerischen Leiterin Barbara Buchmaier für RL16 kuratierte Ausstellung.
Die Künstlerin wird im Zeitraum der Ausstellung durch ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds im Rahmen von Neustart Kultur gefördert.
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Blick durchs Schaufenster in die Aussstllung, Foto: Jens Ziehe
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht, Foto: Jens Ziehe
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht, Foto: Jens Ziehe
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht/Detail, Foto: Isidora Gilardi
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht/Detail, Foto: Isidora Gilardi
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht/Detail, Foto: Isidora Gilardi
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht, Foto: Jens Ziehe
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht/Detail, Foto: Isidora Gilardi
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht, Foto: Jens Ziehe
Isidora Gilardi, Ángeles y Sirenas, Ausstellungsansicht, Foto: Jens Ziehe
(English version)
With the title of her first exhibition in Berlin, Ángeles y Sirenas, Isidora Gilardi opens a framework that points to the mythological, to the spiritual, to invite us into her ephemeral spatial installation of the same name – on the ground floor of RL16 – to encounter swimming fish and corals as well as birds perched far above on branches, to contemplate their form from different perspectives, more or less life-size.
The animals were captured by Isidora Gilardi on black-and-white photographs, using an analog Mamiya medium-format camera, at the Zoo and at the Senckenberg Museum in Frankfurt am Main, where the artist, who was born in Santiago de Chile in 1992 and currently lives in Berlin, completed her studies at the Städelschule last year.
Like ambassadors or mediators from another world and time, minerals and fossils hanging from above in the room also invite us to imagine. Several eye-agate pairs fixed on the wall at slightly varying eye heights enable an optical dialogue: Looking, looking into them, looking into history? Where are we now? Where are we here? And what is the relationship between the exhibits, their protagonists? What does the constellation devised by the artist mean?
In which sphere, according to which logic do (did) the animals live – among them also a fossilized crab –, how and when did the artifacts with which we share space came into being? What narratives do they bring with them, what images, what associations, what affects do they trigger, these representatives from other habitats – here on site in the exhibition space?
White points of light wandering across the walls add to the heightened perception. Are they traces of angels? And what part do we play?
(Text: Barbara Buchmaier)
Ángeles y Sirenas by Isidora Gilardi is the last exhibition curated by Barbara Buchmaier as Artistic Director of RL16.
During the period of the exhibition, the artist is supported by a grant from the Stiftung Kunstfonds within the framework of Neustart Kultur.